In Großbritannien nahmen 5.016 Frauen an einer anonymen Online-Befragung zu einer Schwangerschaftsübelkeit teil. 74,1 % gaben an, von ihrem Arzt die Diagnose Hyperemesis gravidarum erhalten zu haben. Weitere 8,8 % litten mehr als 20-mal pro Tag an Übelkeit und/ oder Erbrechen. Aufgrund ihrer Beschwerden hatten sich 4,9 % der Teilnehmerinnen zu einem elektiven Abort entschieden und 52,1 % zumindest darüber nachgedacht. Ein Viertel berichtete von gelegentlichen, jede 15. Frau von häufigen Suizidgedanken.
Sowohl die Terminationsrate als auch die Suizidalität zeigten eine hochsignifikante Assoziation mit der Schwere der Symptome, der Funktionsbeeinträchtigung und der Beurteilung der medizinischen Versorgung. Frauen, die mit der ambulanten oder stationären Behandlung unzufrieden waren, hatten signifikant seltener eine Medikation angeboten bekommen.
Obwohl die Befragung nicht repräsentativ war, spiegelt sie nach Ansicht der Autorinnen ein lebensnahes Bild wider. Ihr Fazit: In der Schwangerenbetreuung sollte das Wissen über sichere und wirksame Antiemetika in der Gravidität verbessert und in Praxisleitlinien implementiert werden. Zudem könne man die Morbidität und Mortalität von Mutter und Kind reduzieren, wenn das psychische Wohlergehen der Schwangeren gezielt abgefragt und bei Bedarf frühzeitig ein multidisziplinäres Unterstützerteam hinzugezogen würde. CW