PCOS und kardiometabolische Morbidität

Gyn-Depesche 6/2014

Das Risiko regelmäßig checken

Übergewicht, Insulinresistenz, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen gehören zu den typischen Begleiterscheinungen von PCOS. Man kann die metabolische Dysfunktion bei PCOS-Patientinnen managen.

Etwa jede zehnte PCOS-Patientin leidet am metabolischen Syndrom. Eine 2011 veröffentlichte Metaanalyse zeigt: Reduktionsdiät und körperliche Bewegung können Androgenüberschuss und Insulinresistenz verringern. Auf Glukosetoleranz und Dyslipidämie haben sie jedoch keinen nennenswerten Einfluss. Das am häufigsten off label eingesetzte Medikament gegen die Insulinresistenz bei PCOS ist Metformin. Es vermindert zwar die Insulinresistenz, aber BMI, Lipidprofil und Glucosetoleranz verbessern sich nicht signifikant. Im Gegensatz zu Glitazonen scheint sich Metformin dennoch positiver auf den BMI auszuwirken. Zu Statinen gegen Dyslipidämie liegen bislang nur wenige Daten vor. Allein oder in Kombination mit Metformin können sie aber offenbar Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Triglyzeride senken. Auch der Hyperandrogenismus scheint sich zu verbessern. Niedrigdosierte orale Kontrazeptiva erhöhen das kardiometabolische Risiko bei PCOS nach derzeitiger Datenlage nicht. Bei einer Einnahme bis zu einem Jahr wirken sie sich nicht klinisch signifikant auf die Insulinresistenz aus. Um das kardiovaskuläre Risiko bei PCOS-Patientinnen zu verfolgen, empfehlen die Autoren regelmäßige Messungen des BMI, des Taillenumfangs, Blutdrucks, der Serumlipide und des Glucosespiegels. Bei einem BMI >25 kg/m2 und anderen Risikofaktoren für Diabetes sollte alle zwei Jahre ein OGT durchgeführt werden. CW

Quelle:

Bozdag G et al.: Interventions for the metabolic dysfunction in polycystic ovary syndrome. Steroids 2013; 87: 777-81

ICD-Codes: E28.2

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