Vaginalflüssigkeit

Gyn-Depesche 6/2015

Mukosale HIV-Abwehr sinkt im Alter

Das Vaginalsekret besitzt antivirale Eigenschaften. Diese nehmen jedoch nach der Menopause ab. Das könnte der Grund für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber einer HIV-Infektion sein.

Insgesamt 165 asymptomatische, HIV-negative Frauen unterzogen sich einer zervikovaginalen Lavage: 26 von ihnen befanden sich in der ersten und 27 in der zweiten Zyklushälfte ohne Kontrazeptiva, 27 nahmen die Pille, jeweils 28 verhüteten mit einem Levonorgestrel-IUD oder Depot-Medroxyprogesteronacetat (DMPA). 29 waren postmenopausal und erhielten keine Hormontherapie. Im Vergleich zu den fünf anderen Gruppen erwies sich die HIV1-Suppression der Vaginalflüssigkeit bei postmenopausalen Frauen als signifikant geringer (11% versus 26 bis 39%). Dies ging Hand in Hand mit einem niedrigeren Proteingehalt der Lavage. Die Zyklusphase oder die Verwendung hormoneller Kontrazeptiva bei prämenopausalen Frauen wirkte sich dagegen kaum auf die Anti-HIV1-Aktivität aus. Die Suppression der Herpesviren HSV-1 und -2 war bei postmenopausalen Frauen ebenfalls etwas schwächer ausgeprägt (n.s.)
Offensichtlich sind die Faktoren in der Vaginalflüssigkeit, die zu einer angeborenen mukosalen Immunität gegen HIV beitragen, von reproduktiven Hormonen abhängig. CW
Quelle:

Chappell CA et al.: The effect of menopause on the innate antiviral activity of cervicovaginal lavage. Am J Obstet Gynecol 2015; 213: 204.e1-6

ICD-Codes: B24

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