Forscher aus Philadelphia haben mithilfe der „National Cancer Database“ 208 438 Frauen identifiziert, die zwischen 2003 und 2012 in den USA aufgrund eines Endometriumkarzinoms primär chirurgisch behandelt worden waren. 140 078 Low-risk- und 68 360 Highrisk- Karzinome gingen in die Analyse ein.
Frauen mit einem Low-risk-Tumor hatten unabhängig von verschiedenen soziodemographischen und klinisch-pathologischen Einflussvariablen ein signifikant, d. h. 1,4- bzw. 1,1-fach höheres Sterberisiko, sofern die operative Therapie innerhalb von einer bzw. zwei Wochen nach der Diagnosestellung erfolgte. Sie wiesen zudem im Vergleich zu den in der dritten oder vierten Woche operierten Patientinnen eine signifikant höhere postoperative Mortalität innerhalb von 30 Tagen auf. Waren acht oder mehr Wochen zwischen der Diagnose und der chirurgischen Behandlung verstrichen, verschlechterte sich die Prognose im Low-risk-Kollektiv ebenfalls deutlich.
Auch bei Frauen mit einem Hochrisiko-Tumor war eine Operation innerhalb der ersten bzw. zweiten Woche nach der Diagnose sowohl mit einer signifikant höheren Mortalität assoziiert. Bei einem längeren präoperativen Intervall zeigten sich im Hochrisiko-Kollektiv hingegen keine ungünstigen Auswirkungen auf das Überleben.
Die Autoren schlussfolgern: Sowohl ein sehr kurzes als auch – zumindest bei Low-risk-Tumoren – ein sehr langes Intervall zwischen Diagnose und chirurgischer Therapie wirken sich ungünstig auf die Prognose aus. Die Operation, so ihre Empfehlung, sollte innerhalb von acht Wochen nach der Diagnosestellung erfolgen. Wichtiger als ein frühzeitiger Operationstermin sei jedoch – beispielsweise im Hinblick auf vorhandene Komorbiditäten – die sorgfältige Eingriffsplanung. LO