Die Behandlung mit Bisphosphonaten wie Alendronat, Risedronat und Zoledronsäure konnte in randomisierten klinischen Studien das Frakturrisiko bei älteren Frauen mit Osteoporose reduzieren. Sie kann jedoch unerwünschte Wirkungen haben, die die Patientinnen belasten, so beispielsweise gastrointestinale Nebenwirkungen wie Säurereflux und Reizungen der Speiseröhre. Amerikanische Forschende haben nun eine Time-to-benefit-Analyse durchgeführt, um die klinische Entscheidungsfindung bei der Einleitung einer Bisphosphonat- Therapie zur Prävention von nicht-vertebralen und anderen Frakturen bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose zu vereinfachen.
In die Metaanalyse wurden 10 randomisierte kontrollierte Studien mit 23.384 postmenopausalen Frauen mit einer Osteoporose-Diagnose auf der Grundlage bestehender Wirbelfrakturen oder T-Scores der Knochenmineraldichte von -2,5 oder niedriger eingeschlossen, die mit Alendronat, Risedronat und Zoledronsäure behandelt wurden. Die Studien umfassten 994 bis 7.765 Teilnehmerinnen mit einem Durchschnittsalter zwischen 63–74 Jahren und einer Nachbeobachtungszeit zwischen 12–48 Monaten. Die gepoolte Metaanalyse ergab, dass 12,4 Monate erforderlich waren, um 1 nichtvertebrale Fraktur pro 100 postmenopausale Frauen zu vermeiden, die eine Bisphosphonattherapie erhalten (ARR 0,010). Um 1 Hüftfraktur zu verhindern, müssten 200 postmenopausale Frauen mit Osteoporose 20,3 Monate lang eine Bisphosphonattherapie erhalten. Darüber hinaus müssten 200 postmenopausale Frauen mit Osteoporose 12,1 Monate lang eine Bisphosphonattherapie erhalten, um 1 klinische Wirbelfraktur zu vermeiden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass postmenopausale Frauen mit einer Lebenserwartung von mehr als 12,4 Monaten am meisten von einer Bisphosphonattherapie profitieren. Da die meisten postmenopausalen Frauen eine Lebenserwartung von deutlich mehr als 12,4 Monaten haben, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Bisphosphonattherapie für die meisten älteren Frauen mit Osteoporose von Vorteil sein dürfte. AZ